Wir brauchen Räume!
Du suchst einen Proberaum für deine Band?
Du willst eine unkommerzielle Party veranstalten?
Du willst eine kleine Kunstwerkstatt aufbauen?Tja, schwierig. Zumindest in Heidelberg...
Seit Jahren blickt man in Heidelberg auf ein immer kleiner werdendes Angebot an kulturell nutzbaren Räumen. Während weitere Clubs schliessen müssen, begnügt sich der Gemeinderat damit, für Unsummen im Sommer irgendwo ein großes Zelt aufzubauen. Was wir aber brauchen, sind dauerhafte Veranstaltungsräume und -flächen, die nicht für absurd viel Geld mal auf- und dann wieder abgebaut werden.Wir sind wütend, weil unsere Interessen als junge Menschen – und damit größte Bevölkerungsgruppe Heidelbergs – systematisch ignoriert werden!Wir sind VeranstalterInnen, PartygängerInnen, MusikerInnen, und KünstlerInnen und wir haben es satt, dass wir in einer so jungen Stadt wie Heidelberg seit Jahren über dieselben Probleme klagen, ohne dass sich etwas bewegt!
Folgende Bündnisse unterstützen unsere Forderungen:
Spielraum e.V.
Fingerhut Kollektiv
Unheilbar
The *Bubble
Bündnis Kulturschaffender HD
Bündnis Kulturschaffender Mannheim
Schmitthelm
Familie Fuchs
PARADOXON— Kunst und Kultur
Der Berg ravt.
Kulturreferat des Studierendenrats der Universität Heidelberg
...
Rede von Nele Bianga auf der Heidelberger Kulturdemo (15. Oktober 2022)Wir brauchen Räume - denn Entfaltung, Individualität und Selbstbestimmung gehen nur, wenn Platz dafür geschaffen wird.Das hier ist nicht die erste Kulturdemo, die wir gemeinsam veranstalten – und es wird auch lange nicht die letzte sein. Wir schließen uns nämlich zusammen, weil die alternative Kunst und Kulturszene für Heidelberg ein blinder Fleck ist. Kleine KünstlerInnen oder VeranstalterInnen hangeln sich von Anträgen zu Anträgen – Sponsoren zu Sponsoren, während die Halle02 durch Corona getragen wurde und kleine Bars dicht machen mussten.
Wenn wir Räume einnehmen wollen, fehlt Platz, fehlt Geld, fehlt Förderung.Da frage ich mich: Wie kann das sein? Wie kann es sein, dass wir von Anträgen zu Anträgen hangeln müssen, oder erst keine bezahlbaren Räume finden können, wenn Heidelberg selbst gerne behauptet, dass es für Vielfalt, Kultur und Toleranz steht?Noch schlimmer wird es aber, wenn wir uns die Situationen für marginalisierte Gruppen anschauen, die umso härter dafür kämpfen müssen, gesehen, gehört, respektiert zu werden.Denn für uns geht es nicht nur um Entfaltung, Individualität und Selbstbestimmung – für uns geht es auch um Sicherheit.In Bratislave wurde auf eine Gaybar geschossen.
In Münster, Bremen, Dresden wurden queere Leute belästigt, angegriffen, getötet.
In Heidelberg gibt es queerfeindliche DozentInnen, ArbeitgeberInnen, Gruppen, die sogar queerfeindliche Schmierereien verteilen und unsere Mitglieder der queeren Community auf der Uni, auf der Arbeit, im Privaten belästigen und angreifen.Ob ihr es mitbekommen habt oder nicht – Queerfeindlichkeit hat zugenommen.Die Räume, die wir einnehmen konnten – kleine Galerien, Clubs, Bars, CSDs, Jugendhäuser, Schulen, Toiletten, Schwimmbäder, Umkleiden – sind nicht sicher!Deswegen fordern wir Räume – nicht nur für Entfaltung, Individualität und Selbstbestimmung. Wir fordern Räume für unsere eigene Sicherheit, um endlich genauso frei sein zu können, wie alle anderen auch!
Solange das nicht der Fall ist, darf Heidelberg sich nicht damit schmücken, für Vielfalt und Toleranz zu stehen oder sich selbst eine “Rainbow City” zu nennen.
23.10.2022
Auch wenn wir diesmal nur wenige waren (dem Regen mag's geschuldet sein), werden wir weiterhin Präsenz zeigen - für bleibende Veränderungen, hin zu mehr Subkultur, Freiraum, Vielfalt und Toleranz, in der Heidelberger Kulturlandschaft! Danke an alle Teilnehmenden!
Links:
Beitrag des Rhein-Neckar Fernsehen
Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung
Winter is coming!
Die kalte Jahreszeit rückt an und wir machen weiter! Unsere Sommerdemo weckte mehr Interesse und Resonanz, als wir erwartet hatten - doch da geht noch mehr! Jetzt heißt es dran bleiben, damit wirkliche Veränderungen in der Heidelberger Kulturlandschaft entstehen und Bestand haben können. Wir laden alle PartygängerInnen, NachttänzerInnen, KunstliebhaberInnen und -banausInnen, verzweifelte MusikerInnen, hungernde KünsterInnen, alle Kulturhungrigen und Mainstreamüberdrüssigen zur zweiten Auflage unserer Kulturdemo am 15. Oktober ein. Los geht's um 17 Uhr am Karlsplatz mit Endstation Neckarwiese. Kommt zahlreich, folgt der träumenden Katze und tanzt mit uns in den Winter...
Hinweis: Wer sich krank fühlt, bitte lieber zuhause bleiben und sich erholen. Maskenpflicht besteht keine. Schnell- oder Selbsttests sind erwünscht.
Download Demo-Flyer (A4) [JPG]
Download Demo-Flyer (square) [JPG]
Download Handzettel (Forderungen) [PDF]

Deshalb: raus auf die Straße!
Wir wollen gehört und gesehen werden, deshalb ziehen wir am 23. Juli 2022 um 17 Uhr mit Musik und unseren Forderungen durch Heidelberg, um uns Gehör zu verschaffen.Wir starten an der Stadtbücherei und ziehen dann über die Hauptstraße direkt vors Rathaus.
Hinweis: Wer sich krank fühlt, bitte lieber zuhause bleiben und sich erholen. Maskenpflicht besteht keine. Schnell- oder Selbsttests sind erwünscht.
Download Demo-Flyer (ZIP-ARCHIV)
Unsere Forderungen lauten:
● Schutz und Erhalt bestehender Kulturräume
Die Infrastruktur in den Kulturstätten muss erhalten bleiben. Deshalb braucht es zweckungebundene Mittel, mit denen sicher geplant werden kann. Ansätze wie die Zwischennutzung von Immobilien können lediglich einen weiteren Baustein ausmachen, dauerhafte Kultureinrichtungen aber nicht ersetzen. Wir können nicht verstehen, warum Räume (wie der Karlstorbahnhof), die seit Jahrzehnten kulturell genutzt wurden, nun umfunktioniert werden sollen. Ob Girlscamp, Beatfabrik oder Schmitthelm: neben anerkannten Kulturbetrieben benötigen gerade die selbstorganisierten Orte eine besondere Unterstützung. Hier findet Kulturarbeit statt, welche die Stadt nichts kostet, das kulturelle Leben aber stark bereichert.
● Schaffung dauerhafter Kulturräume und -flächen
Wer in Heidelberg feiern, veranstalten oder selbst schöpferisch tätig sein möchte, blickt dabei auf eine immer kleiner werdende Auswahl an Möglichkeiten. Kulturräume müssen schließen, aber es entstehen seit Jahren keine neuen, dauerhaften Locations. Neben Veranstaltungsräumen fehlt es insbesondere auch an bezahlbaren Orten für Bands und KünstlerInnen – Proberäume, Ateliers und Werkstätten, an denen kulturelles Schaffen möglich ist. Die freie kulturelle Szene soll zum einen mit einbezogen werden bei Entscheidungsprozessen über die Nutzung von bereits vorhandenen Örtlichkeiten – wie etwa den Konversionsflächen – zum anderen unterstützt werden bei der Suche nach nicht-städtischen Immobilien.
● Zwischennutzung als Ausnahme, nicht als Regelfall
Zwischennutzungskonzepte können großartige Projekte an Orten hervorbringen, die eigentlich nicht für kulturelle Nutzung gedacht waren. In Heidelberg gibt es zahlreiche Beispiele für Locations, die so entstanden sind und sich länger hielten als gedacht. Was schön und verrückt klingt, bringt aber oft Unsicherheiten mit sich und löst ein Problem nicht, sondern verschiebt es nur in die Zukunft. Wir brauchen langfristige und sichere Veranstaltungsorte, keine einseitige Zwischennutzungskultur. Das bisherige Angebot der Stadt zur Unterstützung der Suche nach kulturell nutzbaren Räumlichkeiten wird der Nachfrage nicht gerecht.
● Einbindung lokaler kultureller AkteurInnen
Die Stadt Heidelberg übergeht leider allzu oft lokale kulturelle AkteurInnen und schafft überteuerte Projekte, die weder einer langfristigen Nutzung dienen noch entsprechend – in Relation zu den ausgegebenen Summen – bei den Zielgruppen ankommen. Somit verpufft das Geld als Marketingnummer, während Bedürfnisse weder eruiert noch berücksichtigt werden. Mit dem Feierbad hat die Stadt eine möglichst schnelle Lösung gesucht, um Jugendlichen ein Angebot zu machen – jedoch erst viel zu spät und bereits im Krisenfall. Die Stadt sollte nicht erst auf akute Probleme reagieren, sondern muss Angebote für junge Menschen dauerhaft ermöglichen. Dafür sollen primär lokale kulturelle AkteurInnen eingebunden werden, die seit Jahren hier veranstalten und wissen, wie bestimmte Zielgruppen angesprochen werden. Die bereits vorhandene Expertise von Kulturschaffenden soll bei der lokalpolitischen Entscheidungsfindung mit berücksichtigt werden.
● Mehr Transparenz
Wir wünschen uns mehr Transparenz bezüglich städtischer Entscheidungsprozesse. Als AkteurInnen der freien Kulturszene sind wir weder in die Vorgänge eingebunden, noch werden die Entscheidungen transparent kommuniziert. Wer aus welchen Gründen öffentliche Gelder bekommt, ist meist nicht nachvollziehbar. Aus diesem Grund wünschen wir uns einen Runden Tisch, an dem nicht nur VertreterInnen etablierter Kultureinrichtungen teilnehmen, sondern auch die freie Szene Berücksichtigung findet.
● Bedarfsgerechte Verwaltungsstrukturen
Es müssen vereinfachte Genehmigungsverfahren geschaffen werden, um die Hürden für Kultur und Veranstaltungen abzubauen. Auch fehlt es an konkreten AnsprechpartnerInnen, die für die Belange der freien Szene zuständig sind, eine Schnittstelle zur Verwaltung bilden und Entscheidungsgewalt haben. Die momentan als VermittlerInnen eingesetzten Instanzen – wie beispielsweise das Team Zwischennutzung oder der Nachtbürgermeister – konnten uns in unseren Anliegen bisher nicht weiterhelfen und zeigten teilweise keinerlei Reaktion auf Anfragen.
● Unterstützung bei der Raumsuche
Wer Auskunft über leerstehende Räume haben möchte, hat es schwer. Das sogenannte „Berechtigte Interesse“, um Informationen über eine Immobilie zu erhalten, ist für private Anfragen faktisch nicht gegeben. Daher wünschen wir uns mehr Unterstützung seitens der Stadt um Informationen zu sammeln und auszutauschen.
● Vielfalt von Räumen
Der Begriff Subkultur umfasst ein breites Spektrum, welches sich vom konventionellen Kulturbetrieb oft stark unterscheidet. Gerade in diesem Bereich gibt es einen großen Nachholbedarf. Konkret fordern wir deshalb Schutzräume für die queere Community, welche ein diskriminierungsfreies Feiern & Arbeiten ermöglichen. Zur Vielfalt gehört auch der Bereich Inklusion, welcher leider stark vernachlässigt wird. Die soziale Dimension der Barrierefreiheit wird oft unterschätzt. Wir wollen allen Menschen gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen – gleichberechtigt, selbstbestimmt und unabhängig.
● Kultur ist keine Ware
Großes, Neues und Aufregendes ist fast immer einer kleinen Subkultur entsprungen. Wir brauchen nicht nur Räume, die auf Profit ausgerichtet sind, sondern insbesondere auch Orte kreativer und unkommerzieller Entfaltung. An der Tür darf keine soziale Selektion stattfinden. Es muss möglich sein, auch mit einem kleinen Geldbeutel teilzunehmen. Wir sehen Kulturräume nicht als Orte des Konsums, sondern als Orte gesellschaftlicher Teilhabe.
Download Forderungen (Kurzversion) [PDF]
Stand: 10. Oktober 2022
Impressum
Angaben gemäß § 5 TMGBündnis Kulturdemo HeidelbergKontaktkulturdemo-hd [ätt] gmx [punkt] deVerantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:Moritz Wolf Lehmann
Merianstraße 3
69117 HeidelbergHaftung für InhalteDie Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr übernehmen. Als Diensteanbieter sind wir gemäß § 7 Abs.1 TMG für eigene Inhalte auf diesen Seiten nach den allgemeinen Gesetzen verantwortlich. Nach §§ 8 bis 10 TMG sind wir als Diensteanbieter jedoch nicht verpflichtet, übermittelte oder gespeicherte fremde Informationen zu überwachen oder nach Umständen zu forschen, die auf eine rechtswidrige Tätigkeit hinweisen. Verpflichtungen zur Entfernung oder Sperrung der Nutzung von Informationen nach den allgemeinen Gesetzen bleiben hiervon unberührt. Eine diesbezügliche Haftung ist jedoch erst ab dem Zeitpunkt der Kenntnis einer konkreten Rechtsverletzung möglich. Bei Bekanntwerden von entsprechenden Rechtsverletzungen werden wir diese Inhalte umgehend entfernen.UrheberrechtDie durch die Seitenbetreiber erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers. Downloads und Kopien dieser Seite sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet. Soweit die Inhalte auf dieser Seite nicht vom Betreiber erstellt wurden, werden die Urheberrechte Dritter beachtet. Insbesondere werden Inhalte Dritter als solche gekennzeichnet. Sollten Sie trotzdem auf eine Urheberrechtsverletzung aufmerksam werden, bitten wir um einen entsprechenden Hinweis. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden wir derartige Inhalte umgehend entfernen.DatenschutzDie Nutzung unserer Webseite ist in der Regel ohne Angabe personenbezogener Daten möglich. Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder eMail-Adressen) erhoben werden, erfolgt dies, soweit möglich, stets auf freiwilliger Basis. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben.
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